Verschleiß von Leinen
Moderne Leinen haben unglaubliche Eigenschaften: Dünn, reißfest, steif und leicht. Trotz einer teils erstaunlichen Haltbarkeit sind sie irgendwann verschlissen Wann genau, ist leider nicht immer leicht zu erkennen. Wir wollen hier eine grobe Orientierung mit dem Verweis auf die Eigenverantwortung bieten.
1. Verkürzen
Leinen werden vor dem Ausliefern mit sehr hoher Last vorgereckt und in diesem Zustand zusammen mit einer Beschichtung verbacken. Bricht diese „Verbackung“ auf, wird die Leine an dieser Stelle etwas dicker und somit kürzer. Das kann durchaus schon einmal ein Prozent der Gesamtlänge sein. Uns sind Fälle eines Herstellers bekannt, bei denen sich Steuerleinen um einen halben Meter verkürzt haben. Schlimm ist das nicht zwangsläufig. Dennoch werden verkürzte Leinen weicher und somit kann es sein, dass sich der Kite an einer alten Bar indirekter anfühlt.
2. Knoten
Ein klares Zeichen, dass eine Leine getauscht werden sollte: Ein Knoten, der sich nicht mehr lösen lässt. Solltest du einen Knoten in einer Leine haben, wo er nicht hingehört, wird die Bruchlast meist um mehr als die Hälfte(!) gesenkt. Daher entferne den Knoten vorsichtig. Es hilft ihn mit glattem Werkzeug etwas flachzudrücken und dann geduldig zu entfernen. Manche kauen auch auf Leinen herum. Untersuche die Leine an der Stelle dann gründlich, um sicherzustellen, dass die Leine keinen Schaden erlitten hat.
3. Abrieb
Bei Flugleinen
Weniger einfach wird es beim normalen Verschleiß. Oft sind sie dort besonders aufgerieben, wo sie nach Rotationen beim Lenken gegeneinanderreiben. Manchmal ist es dann möglich, die Leinen umzudrehen, damit sie an einer anderen Stelle reiben. Gab es Kontakt mit anderen Leinen oder einem scharfen Gegenstand, so sollte man die ganze Leine sehr genau untersuchen und gegebenenfalls tauschen. Sobald es bei den Fasern auch Einkerbungen gibt, ist höchste Eile angeboten.
Depowertampen
Depowertampen, auch Centerlines genannt, reiben ständig an der Öse der Bar und verschleißen somit auch am meisten. Je nach Bar und Gebrauch müssen sie mitunter sogar mehrmals pro Saison getauscht werden. Die Tampen, die wir verwenden, haben eine spezielle abriebfeste Beschichtung und sind sogar oft deutlich günstiger als die Originalen. Wenn der Tampen angeraut ist und Fasern zu sehen sind, sollte man sie genauer untersuchen. Ein ziemlich sicheres Zeichen: Wenn sich an einer Stelle eine Kerbe im Tampen gebildet hat, ist es höchste Zeit. Der Tampen sollte unbedingt getauscht werden, um eine Schwimmeinlage oder einen Absturz beim Springen zu verhindern.
4. Lagern
Auch wenn man nicht kiten geht, unterliegen Leinen einem Alterungsprozess. Das Stichwort lautet "Polymerdegeneration". Deshalb empfiehlt der Hersteller Liros ein Tauschen nach 10 Jahren, selbst für wenig benutzte Leinen. Lagere deine Bar kühl, gut belüftet und Trocken.
5. Schädliche Einflüsse
Klar: Reibung ist das, was eine Leine am meisten schädigt. An Platz zwei ist dann schon UV-Licht. Daher empfiehlt es sich, die Leinen möglichst wenig Sonneneinstrahlung auszusetzen. Salz sorgt für erhöhten inneren Abrieb, weshalb sich empfiehlt, Bars mit Süßwasser auszuspülen, wenn sie im Salzwasser zum Einsatz kamen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt: Chemikalien haben an Kitesurfleinen nichts zu suchen.
Wir hoffen, dieser Leitfaden hat dir weitergeholfen und wir wünschen dir viel Freude und sichere Sessions.